Die Backpackerunterkünfte klangen für Singapur wenig vielversprechend - teuer, Löcher ohne Fenster, Krabbeltiere überall..... Mmmmmh. Da griff ich auf mein gutes altes Mittel zurück und suchte Hotelschnäppchen im Internet. Also generell kann man in Singapur ja nicht von Schnäppchen sprechen, aber für 60S$ fand ich ein Hotelzimmerchen mit eigenem Bad 10 Minuten mit der Metro vom Zentrum entfernt.

Stimmte auch - als ich ankam musste ich nur feststellen, dass es mitten im Puff-Viertel liegt. Egal, es sei absolut sicher, erzählte mir jeder. Und das war es auch. Eigentlich war dieser Stadtteil der einzige, der irgendwie echt war. Alles andere in Singapur war für mich ein grosses Disneyland. An den Menschen und an ihrem Lachen konnte ich nichts Echtes sehen. Kein Fingernagel, keine Wimper, kein Stück Haut im Gesicht war hier echt. Alles künstlich "verschönert". Zum Anschauen gab es noch ein paar interessante Dinge. Aber ansonsten besteht diese Stadt nur aus unendlich langen, grossen und ständig vollen Shopping Malls. Nichts gegen Shopping - aber das hat mich komplett überfordert. Die Stadt lebt nur vom Konsum. Das ist definitiv nichts für mich. Der Gipfel war dann Sentosa Island - wenn einem vor lauter Shopping langweilig wird, kann man dort Kurzzeitentspannung mit Achterbahnfahren und ähnlichem erkaufen. Eigentlich wollte ich Orchard Road zum grossen Weihnachtslichter-Event besuchen. Aber ich bin nach einer Stunde geflüchtet. Die Tiere im wirklich schönen Zoo haben mir schon besser gefallen. Die weissen Tiger und die Jaguar waren toll. Chinatown ist nur für die Touristen hingestellt, Little India ist nicht wirklich indisch. Am besten hat mir die abendliche Atmosphäre noch in Kampong Glam gefallen mit seinen engen Gassen und vielen arabischen Restaurants. Die Quays sind einfach nur schrecklich touristisch. Da geht es nur um sehen und gesehen werden.

So, genug geschimpft über Singapur. Es war eine Erfahrung, die ich nicht mehr brauche, aber die interessant war, sie zu machen. Um so mehr weiss ich lebendige und verrückte Städte wie New York, Buenos Aires oder Madrid zu schätzen :-).
Nun freue ich mich auf Malaysia und hoffe wieder auf ein erfreulicheres und v.a. günstigeres Reiseleben.
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