Insgesamt 12 Tage haben wir bei unserem 1. Ausflug in Argentinien verbracht. Geplant waren ja eigentlich nur 5 Tage. Dabei empfing uns das noerdliche Patagonien ganz grausam. Zuerst fanden wir in Bariloche kaum ein Zimmer. Das, das wir fanden, war extrem teuer und schlecht.
In El Bolson besserte sich nicht nur das Wetter - wir fanden auch ein kleines Paradies. Untergebracht waren wir bei Liliana und Roberto auf ihrer Posada Lombardini. Sie vermieten nur 3 Zimmer. Liliana kocht selbst, zum Fruehstueck gab es selbstgemachtes Vollkornbrot und wir verbrachten die Abende gemeinsam in ihrem Wohnzimmer. Nach dem Essen wurden wir mit selbstgemachten Likoerchen und Tee verwoehnt. Es war sicherlich bisher
unsere beste, sauberste und freundlichste Unterkunft die wir hatten. Wir waren ein Teil der Familie und Hund Mirko freute sich sogar, wenn wir zum Fruehstueck erschienen. Absolut gemuetlich und so liebe Leute! Muchas gracias Liliana y Roberto!!!! No queriamos irnos.
3 Tage gingen wir in El Bolson mit dem Zelt los. Zu Fuss ging es ins Cajon del Azul bis hinauf auf den Paso de los Vientos. In einem Refugio bekamen wir unseren ersten echten argentinischen Mate, wir sahen verschneite Berge und hatten ein Traumwetter. Zwar war der Trek, fuer uns ganz untypisch, sehr gemuetlich (nicht einmal 1 Gipfel, den wir erklommen), dafuer genossen wir einfach nur die Ruhe und das Wetter.
Dann gingen wir nochmals zurueck nach Bariloche. Dieses Mal uebernachteten wir weit ausserhalb der Stadt und fanden durch Zufall eine kleine Wohnung direkt ueber die Strasse am See mit Blick bis nach Chile. Kein Luxus - aber fuer uns fast eine Villa: eine eigene saubere Kuechenecke, 1 Reservebett fuer unseren Kram, einen Schrank (man soll es nicht glauben, aber in den meisten Hostels gibts nicht mal einen Haken, zum Klamotten aufhaengen) und zum Strand sind es 2 Minuten. Das Wetter ein Traum - wir sind wieder versoehnt mit Bariloche und verschoben spontan die Weiterfahrt um 3 Tage. Mal wieder selbst Kochen ist schon was Besonderes und Angenehmes (v.a. auch fuer den Geldbeutel). Mit dem Sessellift (Aerosilla genannt) fuhren wir auf den Cerro Campanario. klar, das ist extrem touristisch, aber was fuer ein Ausblick. Fuer uns der schoenste Blick, der wir jemals gesehen haben: Seenlandschaft, Waelderhuegel und hinten Schneeberge. Einfach Patagonien von seiner schoensten Seite!
Wir waren ueberwaeltigt. Es folgten Wanderungen im Nationalpark Nahuel Huapi - einfach ein Traum. Uns fehlen die Worte hierfuer. Abends kochten wir mit Genuss ein paar Dinge, schauten fern und liesen es uns einfach nur gutgehen. Das ist ein Leben, so koennte es ewig weitergehen. Argentinien ist bei uns inzwischen gaaaanz hoch im Kurs.
Exkurs: wir sitzen gerade in unserer Wohnung und der Fernseher laeuft. Ja, ich muss gestehen, wir schauen Deutsche Welle TV Nachrichten. Nach 3,5 Monaten muss das mal sein, sonst verlernen wir noch die Muttersprache. Man, habt Ihr zu Hause fieses Wetter :-). Besonders amuesiert hat uns der Bericht ueber die bevorstehenden Weihnachtseinkaeufe. Klar, hier gibt es auch ein paar Kugeln und Weihnachtsmaenner. Aber bei 25 Grad tagsueber ist das Thema Weihnachten so gaaaaaaaanz weit weg fuer uns.
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